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1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 22

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
22 Das Zeitalter der franzsischen Revolution. dies geschehen, wird Europa zu unfern Fen liegen." Der Kampf gegen England bestimmte fortab das Leben des ehrgeizigen Mannes und das Schicksal Europas. Das Inselreich war schwer anzugreifen. Vorerst beschlo Bonaparte im Einverstndnis mit dem Direktorium, gypten zu erobern; dadurch gedachte er Frankreich die Herrschaft der das Mittelmeer und der den morgenlndischen Handel zu sichern und weiterhin die Quelle des englischen Reichtums, Indien, zu bedrohen. Ge-ruschvolle Anstalten in den nordfranzsischen Hfen, die eine Landung in England selbst anzuknden schienen, lenkten die Aufmerksamkeit der englischen Flotte auf den Kanal; ungehindert, ja unbemerkt lief die fran-1798 zsische Armada von Toulon und andern Mittelmeerhfen aus. Ohne Widerstreben ergab sich das vllig unvorbereitete Malta. Jetzt erst teilte Bonaparte seinen Soldaten das groe Ziel mit, dem er sie zufhrte. 2. Dem Namen nach türkisch, gehrte gypten der kriegerischen Kaste der Mameluken an, deren Ahnherren die Leibwache der Kalifen ge-wesen waren. Whrend eines heftigen Sturmes landeten die Franzosen bei Alexandrien und nahmen die Stadt des mazedonischen Welteroberers ein. Die Mhen und Entbehrungen des Marsches durch die Wste, die sich westlich des Deltas hinzieht, berwanden die Soldaten mit guter Laune. Ein groer Sieg am Fue der Pyramiden fhrte zur Eroberung Kairos. Inzwischen fand der englische Admiral Nelson die franzsische Flotte bei Abukir, unweit Alexandriens; entschlossen, sich mit Lorbeer oder mit Zypressen bekrnzen zu lassen, griff er sie an und vernichtete sie in nchtlicher Seeschlacht. 3. Bonapartes stolzer Plan war fehlgeschlagen; Feldherr und Heer waren von der Heimat abgeschnitten. Der Verlust unserer Flotte," sagte er zu Marmont, zwingt uns, noch grere Dinge zu tun, als wir vorhatten. Man mu den Kopf der die Wogen erheben, und die Wogen werden sich legen." Whrend sein Unterfeldherr Desaii Obergypten bis zu den Ka-tarakten unterwarf, mute er selbst gegen einen neuen Feind ziehen. Ihm vllig unerwartet, hatte der Sultan die grne Fahne des Propheten entfaltet und damit den Heiligen Krieg ausgerufen. Erfolgreich rang Bonaparte mit den Trken auf dem Boden des Heiligen Landes. Nur die Seefeste Ackers (Akkon, St. Jean d'acres) konnte er nicht bezwingen: eine Abteilung der englischen Flotte untersttzte sie, während ein Emigrant, ein ehemaliger Mitschler Bonapartes auf der Kriegsschule, sie befehligte. Die Pest brach aus, und die Lage Frankreichs, von der ihm der englische Kommodore Nachricht gab, machte seine Heimkehr ntig.

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 353

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 353 — ein Land von drei Millionen Menschen mit unzureichender Bewaffnung konnte sich unmöglich gegen die Kriegsmacht des Kaisers von Rußland, der über mehr denn sechzig Millionen gebot, auf die Dauer behaupten. Der Aufstand wurde nach mehreren blutigen Schlachten überwältigt, Polen seiner besonderen Verfassung und Rechte verlustig und dem russischen Reiche nur um so enger und fester eingefügt. Tausende von Polen aber verließen ihr Vaterland und flohen in fremde Länder, namentlich nach Frankreich, wo die Heimatlosen Aufnahme fanden. 131. Die $*bvtwvvev#lnti#n. 1. Ein neuer Aufstand in Paris. — Der durch die Julirevolution eingesetzte König Ludwig Philipp, obwohl ein Mann von großer Klugheit, verstand es doch nicht, sich die Liebe und Anhänglichkeit seiner Franzosen zu erwerben. Das Land blieb auch unter seiner Regierung von Parteien zerrissen. Zu wiederholten Malen wurden von überspannten Menschen sogar Angriffe auf des Königs Leben gemacht. Er entging denselben zwar unverletzt; aber die Unzufriedenheit griff bei dem unbeständigen, reizbaren Volke immer weiter um sich. Man warf dem Könige vor, er habe bei seinen Regierungshandlungen mehr seinen eigenen Vorteil, als des Landes Wohlfahrt und Größe im Auge. Namentlich wurde die Aufregung gemehrt, als Ludwig Philipp sich abgeneigt zeigte, die dringend begehrte Erweiterung der Volksrechte zu gewähren. Am 22. Februar 1848 sollte in Paris eine große Versammlung der Unzufriedenen gehalten werden, um sich für die Ausdehnung des Wahlrechts zur Volksvertretung mit Entschiedenheit auszusprechen. Die Regierung verbot die gefahrdrohende Versammlung. Aber dieses Verbot brachte die herrschende Erbitterung erst recht zum Ausbruch. Bald befindet sich Paris in vollem Aufstand. Die Straßen bedecken sich mit Barrikaden, das Volk ergreift die Waffen zum Kampfe gegen die Regierung. Am folgenden Tage verspricht der geängstigte König, seine bisherigen Ratgeber zu entlassen und neue Minister einzusetzen, von denen die Erfüllung der Andrs, Erzählungen aus der Weltgeschichte. Ausg. B. 23

3. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 81

1900 - Leipzig : Hirt
Napoleons Feldzug gegen Rußland. 81 Berlin und Charlottenburg, wo ihr der edle Gemahl eine Ruhesttte be-reitet hat, wie sie ihrer und seiner wrdig ist. Die entschlafene knigliche Dulderin ist als Preuens Schutzgeist in heiliger Erinnerung geblieben. (Fig. 141.) Theodor Krner sang ihr das Grablied: Du schlfst so sanft! Die stillen Zge hauchen Noch deines Lebens schne Trume wieder; Der Schlummer nur senkt seine Flgel nieder, Und heil'ger Friede schliet die klaren Augen. So schlummre fort, bis deines Volkes Brder, Wenn Flammenzeichen von den Bergen ruchert, Itttt (Sott vershnt, die rost'gen Schroetter brauchen, Das Leben opfernd fr die hchsten Gter. Tief fhrt der^err durch Nacht uns zum verderben, So sollen rotr im Kampf uns fjeil erwerben, Da unfte Lnkel freie Männer sterben! Kommt dann der Tag der Freiheit und der Rache, Dann ruft dein Volk, dann, deutsche Frau, erwache, Ein guter (Engel fr die gute Sache." Napoleons Feldzug gegen Rußland. >5m x5ahre 1812 unternahm Napoleon einen Feldzug gegen Ru-land. Preußen und Osterreich muten ihm Heeresfolge leisten. der eme halbe Million Streiter fhrte er ins Feld. Nach mehreren Siegen ruckte er bis Moskau vor und schlug in dem Kreml, dem Palaste der russischen Kaiser, seine Wohnung auf. Den Winter gedachte er dort zu bleiben und im Sommer den Krieg gegen das ungeheure Reich fortzu- 9en'ai..^er *n ^^au fan^ er keine Verpflegung fr seine Soldaten. Die Brger hatten auf Befehl des Kommandanten die Stadt verlassen und alle Lebensmittel mitgenommen. Sobald die Kostbarkeiten in Sicher-hett gebracht waren, lie der Stadtkommandant die Stadt in Brand stecken. Nun sa Napoleon in der Mitte des russischen Reiches ohne Nahrung und Wohnung fr seine Soldaten. Da ein strenger Winter frher als gewhnlich seinen Einzug hielt, blieb dem Kaiser nichts brig, als eilig den Rckzug anzutreten. Die Kosaken setzten ihm nach. Ein groer Teil der Truppen kam durch die Verfolger um, andere sanken vor Klte erstarrt nieder, viele fanden ihren Tod in den Fluten der Beresina; nur etwa 50000 sahen die Heimat wieder. Der russische General Diebitsch, der die Flchtigen verfolgte, schlo in einer Mhle bei Tauroggen an der russischen Grenze mit dem preuischen General York einen Neutralittsvertrag. Dieser Vertrag, der ohne Vorwissen des Knigs geschlossen wurde, war die Einleitung zu dem Bndnisse Preuens und Rulands gegen Napoleon. Dahmen. Leitfaden der Geschichte. Iii. 2. Aufl. c

4. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 109

1835 - Stendal : Franzen und Große
109 Peter I., ihm Glanz und Festigkeit zu verschaffen. Sie beförderte den Anbau des Landes, den Handel, die Gewerbe und die Bildungßanstalten des Volks. Ihre Einmischung in die Verwirrungen Polens, wo ste die Parthei der Dissidenten nahm, gab Gelegenheit sich auf Kosten Polens ansehnlich zu bereichern, welches durch die drei Theilungen dieses Reichs geschah, indem 1772 Rußland, Ostreich und Preußen, 1793 Rußland und Preußen, 1795 die zuerst genannten drei Machte sehr beträchtliche Stücke von Polen an sich riffen , wo- durch dieser große Staat 1795 gänzlich und selbst dem Namen nach aufhörte. Minder leicht und nicht so be- deutend wuchs der ausgedehnte russische Staat durch die 2 Kriege mit den Türken. 176. Ausb ruch' d er Revolution in Frankreich. Wahrend Katharina in Osten und Norden so eifrig ihre eignen Vorthcile verfolgte, blieb sie unbe- kümmert um die Angelegenheiten des Westen, wo die 1789 ausgebrochene französische Revolution, vorbereitet durch die Schuld früherer Könige und durch Sittenver- derbniß, genährt durch Frciheitsideen, die der nordameri- kanische Krieg und politische Schriftsteller in Umlauf ge- bracht hatten, nicht bloß den Königsthron in Frankreich umstürzte 1792, sondern die monarchische Verfassung überhaupt bedrohte. Dies erkennend trat Ostreich und Preußen für den unglücklichen Ludwig Xvi., der (21. Jan. 1793) auf der Guillotine sein Leben endigte, zuerst gegen Frankreich auf den Kampfplatz 1792, und Eng- land stiftete eine Coalition der meisten monarchischen Staaten gegen die neue Republik 1793. 177. Erster Coalitionskricg. So mit halb Europa im Kriege, in sich selbst ge- setzlos und ungeordnet und durch Bürgerkrieg in der

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 366

1861 - Münster : Coppenrath
366 Tirols, einer der schönsten Perlen seiner Krone, erhielt Oester- reich das zum Herzogthum erhobene Salzburg mit Berchtes- gaden. Tirol kam an Bayern. Zugleich wurde den Kurfürsten von Bayern und Würtemberg die Königswürde mit voller Unabhängigkeit von Kaiser und Reich ertheilt, und so der deutsche Neichsverband immer mehr zerrissen. Eine gleiche Un- abhängigkeit (Souveränität) erhielt der Kurfürst von Baden. Preußen gerieth nun wegen Hannover, das es angenommen, in Feindschaft mit England. Schlacht bei Trafalgar (1805). — So glücklich die Fran- zosen zu Lande waren, so unglücklich waren sie zur See. Am 21. October 1805 griff Nelson, der Sieger bei Abukir, die verbündete Flotte der Franzosen und Spanier bei Trafal- gar, einem spanischen Vorgebirge unweit Cadir, an und er- focht über sie einen glorreichen Sieg. Der Sieger selbst aber fand am nahen Ende der Schlacht seinen Tod. Während er mit allen seinen Ordenszeichen geschmückt auf dem Verdecke stand und durch Signale seine Befehle ertheilte, entdeckte ihn rin französischer Matrose aus seinem Maftkorbe, schlug sein Gewehr auf ihn an und streckte ihn nieder. Allein des Hel- den Tod entflammte die Engländer zu noch größerer Wuth und machte die feindliche Niederlage nur noch furchtbarer. Nach dem Frieden mit Oesterreich kannten Napoleon's Anmaßungen keine Grenzen mehr. Ferdinand, der König von Neapel, hatte englische und russische Truppen in seinem Reiche landen lassen. Sogleich erklärte Napoleon mit lakonischer Kürze: „Ferdinand hat aufgehört zu regieren!" — und ein großes Heer, geführt von Massena, dem „Sohne des Sieges", und von Napoleon's Bruder, Joseph Bonaparte, eilte dahin, den Machtspruch zu vollziehen. Ferdinand floh über's Meer nach Sicilien, und Napoleon ernannte am 30. März 1806 seinen Bruder Joseph zum Erbkönige des schönen Rei- ches von Neapel. Um seinen Bruder Ludwig zu versorgen, .wußte der Schlaue es dahin zu bringen, daß die batavische

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 348

1840 - Münster : Coppenrath
348 82. Revolution in Griechenland. Otto, König des neuen Staates. Wenden wir uns jetzt von den heillosen Wirren im We- sten Europas hinweg nach dem Osten desselben, wo wir ein schwer- gedrücktes christliches Volk im heißen Kampfe gegen den übermü- thigsten Feind seines Glaubens finden. Seit 1453 schmachteten die Griechen unter dem harten Joche der Türken und waren Be- leidigungen und Mißhandlungen aller Art ausgesetzt. Umsonst sa- hen sie sich schon lange nach einen Retter um, als endlich im Marz 1821 bei einem ausgebrochenen Aufruhrs in der Wallache! der Fürst Alexander Ppfilanti, früher russischer General, in der Moldau auftrat und die Griechen zum Kampfe für ihre Unabhängigkeit aufrief. Vermuthlich rechnete er bei diesem küh- - nen Wagestücke auf die Hülfe des russischen Kaisers, allein er irrte sich. So sich selbst überlassen, wurde er mit seinem Häuf- lein bald überwältigt, und nun begann zugleich ein furchtbares Blutbad gegen die Griechen in Konstantinopel, die der Sultan Mahmud Ii. im Verdachte der Theilnahme hatte. Selbst der Patriarch Gregor, ein zwei und siebenzigjahriger Greis, fand kein Erbarmen; er wurde vor seiner Kirche aufgehenkt, die Kirche aber nebst fünfzehn andern dem Boden gleichgemacht. Ver- gebens verwendete sich der russische Gesandte für seine christlichen Mitbrüdcr; vergebens bct Ostreich Vermittelung an. Dagegen brach der Aufstand auch auf Morea, (dem ehemaligen Pelo- ponnes) und den Inseln aus und verbreitete sich bald über ganz Griechenland. Au Wasser und zu Lande entbrannte der Krieg, und in demselben wurden sowohl von Seiten der Griechen, als auch der Türken die empörendsten Grausamkeiten verübt. Am glücklichsten kämpften die Griechen zu Wasser, weil sie von jeher große Schiffahrt trieben. Mit ihren Brandern griffen sie die feindlichen Schiffe an und steckten sie in Brand. Canaris, Sachturis, emiaulis und mehre andere Seehelden verrichte- ten Thaten, welche die der alten Griechen fast übertrafen. Der

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 131

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 43. Der Krieg von 1815. 131 § 43- Der Krieg von 1815. I. Zwist der Mächte. Der Wiener Kongress, eine glänzende Versammlung von gekrönten Häuptern, Gesandten und Staatsmännern, soll die künftige Gestaltung Europas beraten. Neben den vaterlandsliebenden Preussen Hardenberg, Wilhelm v. Humboldt und dem englischen Kriegshelden Wellington auch viel gewandte Ränkeschmiede, wie Talleyrand und Metternich, in der Versammlung. (Gentz Metternichs Protokollführer; Stein, obwohl von keiner Macht gesandt, übt doch als Oberhaupt der Centralverwaltung der rückeroberten deutschen Länder Einfluss auf die deutschen Angelegenheiten.) Herstellung der unumschränkten Fürstenmacht und Beseitigung freistaatlicher Einrichtungen das Ziel vieler Mitglieder. Feste und Lustbarkeiten* neben ernsteren Beratungen und Ränkespiel. Die Zukunft Polens, das Alexander von Russland für sich gewinnen und mit einer Verfassung ausstatten will, und Sachsens, das Preussen ganz für sich beansprucht, entzweit die Mächte. Ein neuer europäischer Krieg in Sicht! Die Nachricht von der Flucht Napoleons aus Elba und seiner Landung in Frankreich stellt die Einigkeit wieder her. Ii. Die hundert Tage. Napoleon, am 26. Februar 1815 aus Elba entflohen, landet am 1. März bei Cannes. gegen ihn geschickt, geht zu ihm über, Soult, Massena u. a. kehren zu den alten Fahnen zurück; des wiedergekehrten Kaisers verheißungsvolle Proklamationen gewinnen die mit der wiederhergestellten Bourbonenherrschaft vielfach unzufriedene Bevölkerung. Die Königsfamilie flieht; Napoleon, wieder Herr der Dinge, zieht am 20. März in Paris ein Murat, der gegen das Versprechen, den Vicekönig von Italien zu bekriegen, sein Königreich Neapel behalten hat, er-< art den Krieg an Österreich. (Besiegt und flüchtig, wird er spater in Kalabrien ergriffen und erschossen.) Iii. Der Krieg, a) Neuer Bund der Mächte und neue Rustungen. 4 Heere (600000 M.) stehen bald an der Rhein-hnie und an der Weser bis zur Nordsee schlagfertig. Die Nordarmee, gebildet von Engländern, Niederländern u. a. unter ur u,gt°n (darunter Braunschweiger unter Herzog Friedrich Wilhelm) und Preussen unter Blücher (etwa 150000 M.) kommt allein zum Schlagen. * V§1- Rückerts Gedicht: Der Wiener Kongress. 9*

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 237

1871 - Münster : Coppenrath
— 237 — die badurch erlittene Demüthigung des Hanfes Oesterreich nicht verschmerzen. In Prenßen sah sie fortan den Hauptgegner ihrer Macht. Schon früher hatte sie für den Fall, daß Friedrich den Dresdener Frieden brechen würde, mit der russischen Kaiserin Elisabeth unterhandelt. Nun versöhnte sie sich auch mit Frankreich, dem bisherigen Erbfeinde Oesterreichs, und ging auf den Nath ihres Ministers Kaunitz mit Ludwig Xv. ein Bündniß ein, dem auch Sachsen und Schweden beitraten. Hierdurch erhielt das bisherige Staatenverhältniß eine gänzliche Veränderung. Durch die Annäherung an Frankreich insbesondere verlor Maria Theresia einen seit hundert Jahren ihrem Hause treu ergebenen Bundesgenossen, das mächtige England, das von jeher der größte Feind und Nebenbuhler Frankreichs war. Und gerade jetzt waren zwischen Frankreich und England Neue Feindseligkeiten ausgebrochen über die Grenzen von Neu* schottland in Nordamerika. Da sah sich Georg Ii., König von England, besorgt für seine deutschen Staaten bei Frankreichs Vündniß mit Oesterreich, nach einem andern tüchtigen Bundesgenossen um, und schloß sich an Preußen. Der Feldzug von 1 7 5 6. — Obgleich Oesterreich seine Verhandlungen mit jenen ihm nun befreundeten Mächten so Geheim als möglich betrieben hatte, so waren sie doch dem Adlerblicke Friedrichs nicht entgangen. Ans einem geheimen Wege hatte er von Allem Kunde erhalten. Die Klugheit rieth ihm, nicht zu warten, bis das furchtbare Ungewitter, welches von und West, von Süd und Nord gegen ihn heraufzog, über h'inen Staat sich entlade. Ein Gewaltschritt sollte jetzt entscheiden, und er brach plötzlich, ohne vorhergegangene Kriegeserklä-tun9, zum Erstaunen von Europa, in das auf einen Krieg nicht Vorbereitete Sachsen ein. Er bemächtigte sich der wichtigsten Städte des Landes, ja der Hauptstadt Dresden selbst, schloß das '(Wische Heer, welches, siebenzehntausend Mann stark, in das enqe Elbthal zwischen Königstein und Pinta eilig sich gezogen Ntib bort verschanzt hatte, ein und forderte den König Au-

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 389

1871 - Münster : Coppenrath
— 389 — Nung im Lande stehen. Nur kurze Zeit währte die Regierung des neuen Königes. Er starb schon im Jahre 1830; ihm folgte sein Sohn Ferdinand Ii. Um die Zeit, als das österreichische Heer in Neapel einrückte, brach im Königreiche Sardinien, und zwar in Piemont, eine ähnliche Revolution aus. Die Truppen empörten sich und zwangen den König, abzudanken. Aber ein zweites österreichisches Heer unter Bubna machte auch diesem Revolutionsversuche ein schnelles Ende und hielt mehre Jahre das Land besetzt. 95. Revolution in Griechenland. Otto, König des neuen Staates. Seit 1453 schmachteten die Griechen unter dem harten Joche der Türken. Umsonst hatten sie sich schon lange nach einem Netter umgesehen; als endlich im März 1821, bei einem Aufstande in der Walachei, der Fürst Alexander Ipsilanti, früher russischer General, in der Moldau austrat und die Griechen zum Kampfe für ihre Unabhängigkeit aufrief. Vermuthlich rechnete er bei biefem Wagstücke auf die Hülfe des russischen Kaisers; allein er täuschte sich. So sich selbst überlassen, wurde er mit seinem Häuflein balb überwältigt; und nun begann ein furchtbares Blutbad unter den Griechen in Constantinopel und wehren onberen Städten, die man in Verbacht der Theilnahme hatte. Selbst der ehrwürdige Patriarch von Constantinopel wurde vor seiner Kirche aufgehenkt. Dagegen brach der Auf-ftstnb auch auf Morea (dem ehemaligen Peloponnes) und den Inseln aus und verbreitete sich über ganz Griechenland Zu Wasser und zu Lanbe entbrannte alsbald der Krieg, in welchem sowohl von Seiten der Türken, als auch der Griechen die unmenschlichsten Grausamkeiten verübt wurden. Am glücklichsten kämpften die Griechen zur See, weil sie von jeher große Schifffahrt trieben. Mit ihren Brandern griffen sie die feindlichen schiffe an und setzten dieselben in Flammen. Besonders zeich-

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 390

1871 - Münster : Coppenrath
— 390 — neten sich Canaris, Sachturis und Manlis als Helden zur See aus. Auch im Landkriege fochten die Griechen unter ihren Anführern Demetrius Milanti, Alexanders Bruder, unter Odysseus, Nikitas, Kolokotronis, Maurokordatos, Markos Boz-zaris und Anderen anfänglich glücklich und entrissen den Türken den größten Theil von Morea. Da schickte der Pascha von Aegypten im Jahre 1824 seinen Sohn Ibrahim mit einem großen Heere nach Morea, welches von ihm bald wieder erobert und schrecklich verheert wurde. Die Lage der Griechen wurde mit jedem Tage trauriger und erregte die Theilnahme aller christlichen Völker. Ueberall bildeten sich Vereine zur Unterstützung der Unglücklichen. En^ lich traten die drei großen Seemächte, England, Rußland und Frankreich, in's Mittel und schlossen unter sich im Juli 1826 zu London einen Vertrag, dem Gewürge ein Ziel zu setzen und die streitenden Parteien auseinander zu halten. Ihre vereinige len Flotten besetzten den Hafen von Navarino, in welchem eben die große ägyptisch-türkische Flotte eingelaufen war. Hier kam es am 20. Oktober 1827 zu einer großen Seeschlacht. Sie begann des Nachmittags 3 Uhr, und schon am Abend trieb die furchtbare Armada, der Türken Stolz und Hoffnung, in kläglichen Trümmern auf den Wellen umher. So hart dieser Schlag auch war, er beugte dennoch den Uebermuth der Türken nicht. Ibrahim wüthete in Morea ärger als je. Die Verbündeten forderten ihn auf, die Halbinsel zu räumen, und da er sich weigerte, landete im August 1828 ein französisches Besatzungsheer unter dem General Maifon. Sofort schiffte sich jetzt Ibrahim ein; auch das übrige Griechenland wurde von den Türken geräumt, und der Graf Cabo-distrias, früher russischer Minister, zum Präsidenten des be-freteten Landes ernannt. Allein bald erwachte wieder der Griechen alte Uneinigkeit und Parteiwuth. Der Präsident wurde ermordet, und das kaum befreiete Griechenland ward nun der Schauplatz eines gräßlichen Bürgerkrieges. Endlich
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